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Hommage an M. C. Escher & Co (2)

10.08.2016     Kommentare geschlossen

Das Bild „Treppauf Treppab“ von M. C. Escher, auf dem Personen endlos eine Treppe aufwärts und abwärts gehen, hängt seit vielen Jahren als gerahmtes Poster bei mir im Studio. Die Männer mit Kapuzen kommen nach einer Runde auf dem gleichen Höhenniveau an, auf dem sie gestartet sind. Obwohl die aufwärts gehenden Gestalten offensichtlich nur nach oben führende Stufen nutzen, gewinnen sie keinen Zentimeter an Höhe (zum Bild).

Wie in meinem letzten Blog-Beitrag angekündigt, habe ich versucht, mit Büchern ebenfalls eine unmögliche Treppe zu bauen.

Büchertreppe / 2016

Büchertreppe / 2016

Ich wusste nicht, wie aufwändig das werden würde. In dem Buch von B. Ernst „Der Zauberspiegel des M. C. Escher“ fand ich einige Erklärungen zu den perspektivischen Grundlagen. Aber diese Täuschung mit eigenen Mitteln nachzubilden, war dann doch wesentlich schwerer als ich es mir zunächst vorgestellt hatte.

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Hommage an M. C. Escher & Co (1)

27.07.2016     Kommentare geschlossen

Ich mag Bilder, die mich zum Nachdenken anregen. Bei einigen scheint auf den ersten Blick alles in Ordnung zu sein. Aber plötzlich merkt man, dass bei dem Bild etwas nicht stimmt. Es beginnt einen zu beschäftigen. Und dann entdeckt man, dass das Bild etwas darstellt, das in der Wirklichkeit nicht existieren kann. So ist es mir häufig mit den Grafiken von M. C. Escher gegangen.

Die in der Realität unmöglichen Darstellungen gefielen mir so gut, dass ich vor vielen Jahren zwei als Bild gerahmte Escher-Poster in meinem Studio aufhängte. Im Lauf der Zeit nahm ich die Bilder nicht mehr bewusst wahr. Sie dienten nur noch als Dekor.

Vor kurzem hielt ich ein größeres Foto in der Hand, um die unterschiedlichen Lichtwirkungen zu prüfen. Zufällig fiel mein Blick auch auf die Werke von Escher. Ich fragte mich, ob es möglich wäre, statt der Grafiken Fotografien der unmöglichen Figuren zu erstellen. Ein Foto ist schließlich näher an der Realität als eine Grafik und müsste den täuschenden Effekt und die Überraschung verstärken.

Tribar / 2016

Tribar / 2016

Mit welchen Objekten lässt sich die unmögliche Figur des Tribars bauen? Ich habe es mit Büchern probiert. Aber wie funktioniert nun eigentlich das Trugbild?

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Meine erste Fotosequenz

13.07.2016     6 Kommentare

Im Tierpark Hellabrunn beobachtete ich einen Revierkampf zwischen Pelikanen. Eigentlich wollte ich auf dem schnellsten Weg zum Ausgang, weil die offizielle Öffnungszeit bereits überschritten war. Im Vorbeigehen bemerkte ich große Unruhe im Gehege der Pelikane. Einzelne Pelikane setzten mit den riesigen Schnäbeln zu Drohgebärden an.

Ich hatte die Kamera noch auslösebereit in der Hand und schoss intuitiv einige Reihenaufnahmen. So schnell wie das Intermezzo begonnen hatte war es auch wieder vorbei. Der Kampf wirkte wie ein eingespieltes Ritual. Mir fiel jedoch auf, dass einer der Pelikane den Kopf über längere Zeit merkwürdig seitlich verdreht hielt. Er gab mir damit die Chance, ihn in einem kleineren Ausschnitt aufzunehmen.

Erst als ich die Bilder zu Hause am PC sichtete, erkannte ich den Zweck dieser merkwürdigen Kopfhaltung. Der Pelikan hatte anscheinend genug vom Zank und hielt mit seiner äußersten Schnabelspitze den unteren Schnabel des Mitstreiters fest.

Bild 6: Halt den Schnabel #2

Bild 6: Halt den Schnabel #2

Daraufhin sah ich mir auch die anderen Fotos genauer an und beschloss, den Ablauf des Revierkampfs als Fotosequenz abzubilden.

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In Cornwall gehören Ferngläser zur Hotel-Ausstattung

29.06.2016     Kommentare geschlossen

Diesen Service habe ich noch in keinem Hotel erlebt. Als wir unser Hotelzimmer in Cornwall bezogen, fanden wir auf der Fensterbank ein Fernglas, um die spektakuläre Klippenlandschaft genauer betrachten zu können.

Blick vom Hotelfenster in Mullion Cove

Blick vom Hotelfenster in Mullion Cove

In den letzten zwei Wochen besuchte ich mit meiner Frau Cornwall und die angrenzende Grafschaft Devon im Südwesten von England. Das Fernglas vergrößerte zwar nicht wesentlich stärker als ein Opernglas, wir konnten aber bequem vom Sitzkissen der Fensterbank die Wanderer auf dem „South West Coastal Path“ beobachten. Der ursprünglich als Patrouillenpfad der Küstenwache angelegte Wanderweg führt ca. 1.000 km um die südwestliche Halbinsel von England herum.

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Die Kläranlage war das beste Fotografie-Event

08.06.2016     Kommentare geschlossen

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Faulturm

In der letzten Woche war ich auf 3 Veranstaltungen, die mit Fotografie zu tun hatten. Am Dienstag besuchte ich die Fotoabteilung des Münchner Stadtmuseums. Sie hatte zur Führung mit dem Titel „Bilderlust oder der kuratorische Blick – „GESCHENKT. GEKAUFT. GEFUNDEN – Ankäufe und Schenkungen der letzten 10 Jahre“ in der Sammlung Fotografie“ eingeladen.

Am Donnerstag folgte der Vortrag „Die Zeitschrift „Photo International“ – ein Rückblick auf 30 Jahre Chefredaktion von Hans-Eberhard Hess und Hans-Michael Koetzle“ im Kulturzentrum Gasteig der Stadt München.

Bei der Führung durch das Klärwerk Großlappen am Freitag war die Fotografie eigentlich kein Thema. Aber da das Museum und der Vortrag schwächer ausfielen und ich im Klärwerk einige interessante Fotomotive fand, gefiel mir die letzte Veranstaltung am besten.

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Fotos an die Wand schmeißen oder hängen?

25.05.2016     Kommentare geschlossen

Eröffnung des Trierenberg Super Circuit 2010

Eröffnung des Trierenberg Super Circuit 2010

TRIERENBERG SUPER CIRCUIT, PICTURE SHOW, „Die besten Dias der Welt“. So lauteten die Titelzeilen einer Einladung, die ich per E-Mail erhielt. Der Veranstalter des jährlich stattfindenden Trierenberg Super Circuits lud zu einer Beamershow, in der Fotos aus dem letzten Wettbewerb gezeigt werden sollten. Im Bild der Saal der festlichen Gala zur Preisverleihung, auf der auch prämierte Fotos des Wettbewerbs als Beamerprojektion zu sehen waren.

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Das hat mit Fotografie nichts mehr zu tun

11.05.2016     Kommentare geschlossen

Als ich einigen Besuchern technische Fragen zur Langzeitbelichtung erläuterte, unterbrach mich eine interessierte Zuhörerin mit einem etwas skeptischen Gesichtsausdruck: „Das hat mit Fotografie nichts mehr zu tun!“. Wir betrachteten mein Bild „Schwimmhalle“ auf der Eröffnung der Ausstellung „21. Deutsche Fotoschau“, zu der die Gesellschaft für Fotografie eingeladen hatte.

Schwimmhalle / 2014

Schwimmhalle / 2014

In der Ausschreibung zum Wettbewerb stand, dass alle am Computer bearbeiteten, eingefügten oder verfremdeten Bildteile von eigenen Fotos aus dem Jahr 2014 stammen müssten. Digitale Bearbeitung und Fotomontagen waren also erlaubt. Bei weiteren Gesprächen wurde mir klar, dass viele Besucher bei einer Einladung zur Fotoschau „reine Fotografie“ erwarten. Sie empfinden digitale Bearbeitungen als Manipulation und unfair gegenüber den traditionellen Fotografen, die häufig mehr Zeit beim Fotografieren investieren müssen. Schnelle Retuschen am PC sind aus ihrer Sicht unseriös.

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