Ein neuer Desktop-PC für Fotografen muss her (5) –
Windows-PC installieren
Ich habe den neue PC ausgepackt und die Transportsicherung entfernt. Neben dem zierlichen alten PC wirkt das neue serverähnliche Gerät recht gewaltig. Ich schließe den bewährten Monitor von EIZO mit einem DVI-Kabel an. Jetzt nur noch Tastatur und Maus verbinden, dann kann es endlich losgehen. Aber die über viele Jahre erprobten Geräte, an die ich mich so gewöhnt habe, lassen sich nicht anschließen. Ich kann keine passende Buchse finden.
Ich gebe es zu: Die Tastatur und die Maus sind nicht die neuesten. Aber wir sind aufeinander eingespielt. Die Tastatur wurde mit dem alten Lenovo-PC geliefert und ist 5 Jahre alt. Die Maus stammt vom dem Hewlett-Packard-PC, den ich im November 2008 gekauft hatte. Eine 10 Jahre alte Maus soll man nicht mehr anschließen können? Die technische Entwicklung ist gnadenlos. Für die alten PS/2-Stecker von Tastatur und Maus gibt es im neuen PC keine passende Buchse.
Der Schwung, den PC zu installieren, ist erstmal weg. Muss ich neue Eingabegeräte mit USB-Anschluss kaufen oder gibt es einen Adapter? Der alte PC gibt (widerwillig?) Hilfe bei der Recherche. In den Foren wird von den unterschiedlichsten Adaptern berichtet aber auch immer wieder von Anschlussproblemen. Ich kann klären, dass ein passiver Adapter nicht ausreicht. Man braucht einen aktiven Konverter, der die Signale entsprechend umsetzt.
Neue Geräte kaufe ich meist online. Das dauert mir in diesem Fall aber zu lange. Ich will ja weitermachen. Also stürze ich mich in der Adventszeit abends in den Weihnachtstrubel. Saturn ist 10 Autominuten von uns entfernt. Dort erhalte ich, wie befürchtet, die Auskunft, dass sie einen solchen Konverter nicht anbieten würden. Ich könne aber sehr günstige Tastaturen und Mäuse mit USB-Anschluss kaufen. Danke, möchte ich nicht.
Den Weg zu Conrad im Zentrum von München wollte ich eigentlich vermeiden. Aber hier gibt es wieder mal die Rettung. Ich erhalte einen PS/2-USB-Konverter für ca. 10 €.
Zwei Stunden nach der erzwungenen Unterbrechung kann ich weitermachen. Tastatur und Maus lassen sich über den Konverter anschließen. Das hat sogar noch einen Vorteil. Für beide Geräte benötige ich nur eine USB-Buchse.
Endlich kann ich den PC einschalten. Die Grafikkarte und Windows meldet sich. Ich gebe die Region ein, stimme dem Lizenzvertrag zu … Das LAN-Kabel habe ich noch nicht angeschlossen. Die entsprechenden Abfragen überspringe ich.
Dann zeigt der Monitor den Startbildschirm von Windows 10. Der PC arbeitet also. Aber ich höre nichts. Der alte PC war zwar auch nicht übertrieben laut aber er war doch deutlich zu hören. Aber gar nichts zu hören, das ist schon irgendwie etwas unheimlich. Schließlich sind acht Lüfter im PC verteilt: drei im Gehäuse, einer auf der CPU, einer im Netzteil und drei auf der Grafikkarte. Ich gewöhne mich schnell an den neuen Komfort des lautlosen Rechenknechts.
Dann fällt mir eine neue Funktion auf. Ich kann die Umdrehungszahl der Gehäuselüfter regeln. Was soll das denn? Darum habe ich mich ja noch nie gekümmert. Woher soll ich wissen, dass dem PC zu heiß wird und er mehr Luft braucht? Ich stelle den Schieberegler am Frontpanel auf Mitte.
Bevor ich das LAN-Kabel anschließe, stelle ich zunächst den Viren- und Bedrohungsschutz ein. Defender von Microsoft reicht mir. Die Testergebnisse sind zwar nicht berauschend aber die scheinen immer von sehr extremen Testbedingungen zu stammen. Ich prüfe die Systeminfos: Windows 10 Pro, RAM 32 GB, 64 Bit System, Grafikkarte … ARLT hat alles eingebaut, was ich bestellt hatte.
Die Meldung, ich solle Windows aktivieren, ignoriere ich. Endlich schließe ich das LAN-Kabel an. Dann rappelt es: Virenschutzdefinitionen und Treiber werden aktualisiert, Windows-Qualitätsupdates werden eingespielt … Ich möchte die Benutzeroberfläche von Windows nach meinem Geschmack einstellen. Zuerst sollen die blöden Kacheln verschwinden. Aber Windows wehrt sich. Wenn ich solche Dinge tun möchte, dann soll ich Windows zunächst aktivieren. Ich erfülle Mikrosoft den Wunsch und passe dann die Oberfläche grob an meine Bedürfnisse an.
Es gibt aber noch viel zu tun. In der nächsten Folge berichte ich über die Aktivierung der Anwendungsprogramme, den Anschluss der Peripherie und die Übertragung der Daten vom Alt-PC (zum Beitrag).