Ein neuer Desktop-PC für Fotografen muss her (4)–
Lieferung des Individual-Computers
ARLT hat die Lieferung des Individual-PCs angekündigt. Gedanklich bin ich darauf eingestellt: Paket annehmen und auspacken, Inhalt auf Vollständigkeit prüfen, Installationshinweise lesen, Gerät einschalten … Man macht das ja nicht das erste Mal. Aber es kommt wieder mal ganz anders als erwartet.
Das Paket ist riesig. Mir war zwar klar, dass der neue PC nicht so kompakt wie der alte Lenovo-PC sein würde, aber muss das Paket dann fast die ganze Flurbreite ausfüllen? Bei der Bauart des alten PCs erinnere ich mich noch an den Begriff „Midi-Tower“. Dem Individual-PC hatte ich einen „Big-Tower“ gegönnt, der u. a. über eine gute Geräuschdämmung verfügt. Jetzt steht der Flur voll.
Wie gewohnt will ich das Paket mit meiner Frau ins Studio im 2. Stock tragen. Ich gehe rückwärts die enge Reihenhaustreppe hoch. Der Karton ohne Grifflöcher rutscht mir aus den Händen und schon sitze ich auf den Treppenstufen. Dem Paket ist nicht viel passiert, es liegt auf meinen Oberschenkeln.
So geht es nicht. Also muss ich den Computer vor dem Transport auspacken. Aber nicht im Wohnzimmer, da hat meine Frau gerade gesaugt. Wir tragen das Paket zurück in den Flur und ich öffne den unförmigen Karton. Zum Vorschein kommt ein Paket im Paket. Um den Computer zu schützen haben die Mitarbeiter von ARLT das Paket mit dem PC noch einmal in ein größeres gesteckt.
Ich versuche das innere Paket herauszuziehen. Das klappt nicht. Also schneide ich den äußeren Karton vorsichtig auf. Styropor ist als Schutz ja ganz nützlich. Aber in diesem Fall verteilt es sich wolkenähnlich im Flur.
Als erstes kommt mir eine Motherboard-Schachtel unter die Augen. Ich kriege einen Mordsschreck. Sollte ich bei der Bestellung irgendwo falsch geklickt haben und ARLT liefert, wie ich vielleicht ungewollt bestellt habe, die Einzelteile. Ich sehe mich schon irgendwelche Strippen im PC-Gehäuse ziehen. Die Stimmung ist im Keller und die Ware immer noch nicht im Studio.
Es hilft ja nichts. Ich packe weiter aus. Das sieht jetzt schon besser aus. Das Gehäuse erscheint aber keine weiteren Einzelteile. Gespannt öffne ich den Karton mit der Abbildung von der Hauptplatine. Der ist prall gefüllt mit technischen Dokumentationen der verschiedenen Bauelemente und übriggebliebenen Kabeln sowie Verblendungen. Also ist doch alles zusammengebaut.
Ohne Verpackung ist der PC besser zu transportieren. Ich trage ihn jetzt sogar allein über zwei Stockwerke ins Studio.
Neben dem alten PC sieht der neue gewaltig aus, fast wie ein Server. Ich schätze, dass der neue Windows-PC das doppelte Volumen hat. Oben drauf klebt ein Zettel: „Achtung, Transportsicherung vor Inbetriebnahme entfernen“. Außerdem ist die Rechnung beigefügt.
Von ARLT finde ich keine weiteren Informationen. Sonst erhält man ja immer irgendwelche Glückwünsche zum neuen Gerät oder erste Tipps zur Inbetriebnahme. Ja ich weiß: Technik gut und Logistik nicht ganz so toll.
Zwei Tage später will ich weitermachen. Transportsicherung entfernen, den PC am zukünftigen Standort platzieren, Monitor anschließen und … Aber da behindert bereits die erste Hürde den Schaffensdrang. Ich berichte in der nächsten Folge darüber, warum sich Tastatur und Maus nicht an den neuen PC anschließen lassen wollen (zum Beitrag).