Zu Ostern Katzenbilder

13.04.2017     Kommentare geschlossen

Puschel macht bis kurz vor 22 Uhr seinen Rundgang. Draußen gibt es zu dieser Zeit noch einiges zu regeln.

Jemand da?

Jemand da?

Sucht er im Busch nach Mäusen oder anderen Katzen? Wahrscheinlich beides. Bis 22 Uhr muss Puschel wieder zu Hause sein. Das ist die Eisbahn in München Perlach, wo er sich gemütlich eingenistet hat.

Über meine ersten Begegnungen mit ihm habe ich bereits in einem Blog-Beitrag berichtet (zum Beitrag). In der kalten Zeit sah ich ihn meist in dem Gebäude des Eissportzentrums. Zum Ende der Eislaufsaison erwischte ich ihn draußen. Der März hatte schon einige etwas wärmeren Abende, so dass Puschel seine Erkundungen an der frischen Luft bis kurz vor Schließung der Eisbahn ausdehnte.

Von den Angestellten erfuhr ich einige weitere interessante Neuigkeiten über die Gewohnheiten des Hausbesetzers.

Wache

Wache

Puschel beobachtet das Gelände genau. Nichts entgeht seinem Blick. Im Hintergrund des Fotos kann man das italienische Restaurant erkennen, in dem der Kater verkehrt. Pizza ist seine Lieblingsspeise.

Am 24. Dezember von fünf Jahren kam eine Gruppe von Kindern ins Eissportzentrum. Sie schilderten der Kassiererin aufgeregt, dass sie von einer Katze verfolgt wurden. „Die läuft uns immer hinterher, wir werden sie nicht mehr los“, erzählten sie. Puschel war mit den Kindern durch die Eingangstür ins Gebäude geschlüpft.

Die Kassiererin beobachtete amüsiert den Kater, wie er mit großer Ruhe die entlegensten Winkel des Gebäudes inspizierte. Nachdem er alles auf Katzentauglichkeit geprüft hatte, fällte er eine zeitgemäße Entscheidung. Er steuerte auf den Weihnachtsbaum zu und legte sich, wie wenn er es schon tausendmal gemacht hätte, auf die darunterliegende weiche Decke. Also machte er sich genau am 24. Dezember selbst zum Weihnachtsgeschenk für die Angestellten und Besucher der Eisbahn.

Nachdem Puschel den Betrieb einige Zeit beobachtet hatte, übernahm er wichtig Aufgaben.

Empfangschef

Empfangschef

Eine der wichtigsten Funktionen ist die des Empfangschefs. Der Kater sitzt vor dem Kassenhäuschen, begrüßt die Gäste und weist ihnen den Weg. Dabei lässt er sich auch gern mal streicheln. Das duldet er aber nur für einen kurzen Moment. Längere Liebkosungen sind mit seinem Amt nicht vereinbar.

Anlass für den Umzug ins Eissportzentrum war ein handfester Machtkampf in Puschels ursprünglichem Zuhause. Nachdem er lange Zeit unangefochten der Liebling der Familie war, begegnete er plötzlich einem neuen Bewohner. Die Besitzer hatten sich einen Hund angeschafft. Nicht nur dass dieser viel Aufmerksam erhielt, er zeigte auch keinen Respekt vor dem Kater. Ein Puschel duldet niemand neben sich. Also blieb nur eines: Mit dieser Familie wollte er nichts mehr zu tun haben. Er machte einen würdevollen Abgang und ließ sich auch nicht umstimmen, als ihn seine ehemaligen Besitzer in seinem neuen Zuhause besuchten und zur Umkehr bewegen wollten.

Bitte die Tür öffnen!

Bitte die Tür öffnen!

Er hatte in der Zwischenzeit die fürsorgliche Betreuung der Katzenliebhaber im Eisportzentrum schätzen gelernt. Als Puschel krank wurde, brachten ihn die Angestellten sogar zum Tierarzt. Eine derart gute Betreuung kann man doch nicht ausschlagen. Eine Rückkehr ins alte Domizil ist damit unmöglich.

Der Kater revanchiert sich mit absoluter Sauberkeit. Sein Geschäft macht er draußen.

Eine Katzenklappe hat er noch nicht. Wenn er raus will, legt er sich vor eine bestimmte Tür auf die Matte. Kommt ein Besucher durch einen anderen Eingang, eilt er nicht etwa dorthin. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und wartet geduldig, bis die von ihm gewählte Tür aufgemacht wird.

Und Tschüss

Und Tschüss

Zum Ende der Eislaufsaison habe ich Puschel immer seltener gesehen. Es wurde wärmer und er war viel draußen. Doch als ich zum Saisonabschluss zum letzten Mal das Gebäude um 21:45 Uhr verließ, verabschiedete sich der Kater artig und zeigt mir mit dem Kopf den Weg zur Tür.

Puschel, ich wünsche Dir einen schönen Sommer. Tschüss, bis zum Wiedersehen in der nächsten Eislaufsaison.