Eine spiegellose Systemkamera (DSLM) muss her (7) –
Kauf einer Panasonic Lumix GX9
Nach Vergleich einiger Kameras von Canon, Sony, Olympus und Panasonic habe ich mich für die Lumix GX9 von Panasonic entschieden.
Hier noch einige Punkte aus meiner unordentlichen Bewertungsmatrix. Die Kamera bietet eine gute Bildqualität. Der Monitor ist schwenkbar. Ein Sucher ist vorhanden. Der interne Blitz liefert mit LZ 6 zwar nur eine geringe Leistung, zum Aufhellen reicht er jedoch. Besonders gut gefallen mir die zwei Bildstabilisatoren, die sich in ihrer Funktion optimal ergänzen. Welches Objektiv soll ich wählen und mit welchem Zubehör soll ich mich ausstatten?
Im vorletzten Beitrag hatte ich erläutert, dass ich kein guter Kunde der Fotoindustrie bin. Der Salespromoter von Canon war mich ja rüde angegangen, als er von mir erfuhr, dass ich an meiner DSLR als einziges Objektiv ein Reisezoom nutze. Da sich in meinem Workflow nichts Wesentliches geändert hatte, will ich es auch bei der Panasonic mit einem universellen Objektiv versuchen. Ich wähle das Panasonic Vario 14-140mm 3,5-5,6 Asph Power OI S.
Ich schätze den 10-fachen Zoom, der für alle Lebenslagen geeignet ist. Der eigene Bildstabilisator zusätzlich zu dem in der Kamera gefällt mir besonders gut. Unabhängig voneinander können sie sich gegenseitig stören. Aber mit der gemeinsamen Steuerung von Panasonic arbeitet der Dual-Bildstabilisator ideal für verschiedene Bewegungsrichtungen und Kameraeinstellungen. Bei langen Brennweiten zum Beispiel stößt der Bildstabilisator in der Kamera an seine Grenzen, so dass der im Objektiv die Stabilisierung übernimmt.
Als externen Blitz wähle ich den Panasonic DMW-FL 580 LE. Austauschakku, Speicherkarten und Ladegerät dürfen auch nicht fehlen. Zum Schluss kümmere ich mich noch um den Fernauslöser. Ich stelle fest, dass ich nicht auf dem Stand der Technik bin. Einen Funkfernauslöser brauche ich nicht mehr. Das macht man heute mit dem Handy über eine eigene WLAN-Verbindung.
Wie bewährt sich das neue Equipment in der Praxis? Meine Erwartungen haben sich voll erfüllt.
Trotz des kleineren Sensors ist die Bildqualität sogar etwas besser als bei der DSLR. Das kompaktere Gerät ist super. Ich muss nicht so viel mit mir herumschleppen. Außerdem werde ich beim Fotografieren nicht so kritisch beäugt. Man nimmt mich nicht als Profi wahr und lässt mich unbeobachteter agieren.
Der Akku leert sich jedoch schneller als bei der EOS 40D. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mehr mit dem Monitor arbeite. Sicherheitshalber beschaffe ich einen zweiten Ersatzakku.
Ich muss mich auf die kleineren Bedienelemente umstellen. Die Ergonomie der DSLRs ist über die Jahrzehnte gut ausgereift. Nach einigen Wochen habe ich aber die neuen Positionen der Panasonic intus. Auch die Belichtungskorrektur gelingt, obwohl das Rädchen etwas schwergängig ist. Aber irgendwo muss ich halt Zugeständnisse machen. Es gibt keine kleinere Bauweise ohne Auswirkung auf die Bedienelemente. Insgesamt zeigt sich in der Praxis, dass es Panasonic mit der GX9 geschafft hat, einen für mich idealen Kompromiss zu finden.
Bei meinen ersten Einsätzen in der Praxis musste ich das Rätsel des verstellten Fokuspunktes lösen. Von Foto zu Foto hüpfte der Fokuspunkt an die unmöglichsten Stellen des Bildes. Es dauerte einige Stunden, bis ich herausfand, wer da immer wieder eingegriffen hatte. Es war meine Nase. Beim Blick durch den Sucher berührte ich mit der Nase den Monitor und verstellte damit den Fokuspunkt.
War die Kamera also doch zu klein für mich? Die GX9 ist jedoch so flexibel, dass ich das Problem ohne Deaktivierung der Fokuseinstellung über den Monitor lösen konnte. Ich klappte den Sucher etwas nach oben und meine Nase war beim Fotografieren nicht mehr beteiligt.