Eine spiegellose Systemkamera (DSLM) muss her (4) –
Auswahl einer Spiegelreflexkamera (DSLR)
„Kauf dir doch mal eine anständige Kamera!“ Diese deutliche Aufforderung hatte ich in meinen Fotokursen x-mal gehört. Obwohl ich mit meiner Kompaktkamera häufig bessere Ergebnisse erzielte als die Kollegen mit den teuren Spiegelreflexkameras (DSLR), kam ich bei ungünstigen Lichtverhältnissen an die technischen Grenzen. Also wechselte ich dann doch ins andere Lager und kaufte eine DSLR.
Aber welche soll es sein? Was sind meine konkreten Anforderungen?
Die Technik muss gute Bildqualität bieten. Also brauche ich einen ausreichend großen Sensor. Das Objektiv soll das Licht möglichst verzerrungsfrei einfangen. Ich möchte nicht überall mit einem Stativ und einem externen Blitz herumrennen. Ich hätte gern einen guten Bildstabilisator und einen internen Blitz. Der Monitor soll auch Liveview-Aufnahmen ermöglichen. Als Preisgrenze setze ich 1.500 € an.
Kurz überlege ich, ob für mich eine Bridge-Kamera infrage kommt. Das integrierte Objektiv würde mich nicht schrecken, aber der Sensor wäre zu klein. Ich bleibe bei der Auswahl aus dem Angebot von DSLRs und entscheide mich für eine Canon EOS 40D mit einem Sigma-Objektiv 3,5-6,3 / 18-200 DC OS F.
Jetzt habe ich eine anständige Kamera, aber mit meiner Objektivwahl sind meine Mitstreiter nicht zufrieden. „Das ist ja bloß ein Reisezoom“, höre ich häufiger. Ich entschuldige mich damit, dass ich halt mal so anfange, um Erfahrungen zu gewinnen. Später soll es dann hochwertige Objektive geben.
An dieser Stelle muss ich etwas gestehen. Ich traue mich jetzt einmal zuzugeben, dass es bei dem einen Objektiv geblieben ist. Ich bekenne: Das was ich da treibe, ist aus der Sicht von Fotografen ein Unding. Beim Vergleich mit lichtstärkeren Objektiven erhielt ich zwar marginal bessere Bildergebnisse, für meine Anwendung brauche ich jedoch keine Top-Qualität aus der Kamera. Die Fotos sind für mich Rohmaterial, das ich für die weitere Bildbearbeitung benötige. Dafür reicht mir über 10 Jahre eine DSLR mit einem (!) Objektiv. Aus der Sicht meiner Mitstreiter bin ich dann halt ein etwas abwegiger Fotograf.
Nichtsdestotrotz: Mit der DSLR hat man was in der Hand. Nun komme ich mir gleich wichtiger vor. Dieses Hochgefühl dauert aber leider nicht lange. Bereits nach 16 Tagen versagt die Canon ihren Dienst und zwar total. Nach dem Einschalten tut sich nichts. Die Kamera macht keinen Mucks mehr. Bevor meine Fotografenkarriere beginnt, stellen sich mir schon Hindernisse in den Weg. Im nächsten Beitrag berichte ich über einige Reparaturen in den ersten Jahren (zum Beitrag).