Eine spiegellose Systemkamera (DSLM) muss her (1) –
Meine ersten Schritte mit einer Kompaktkamera
Kurz nach dem Kauf im Jahr 2007 machte meine Spiegelreflexkamera (DSLR) laufend Sperenzchen. Ich musste sie häufiger reparieren lassen. In den letzten Jahren liebäugelte ich mit einer spiegellosen Systemkamera (DSLM). Anscheinend konnte die Canon EOS 40D meine Gedanken lesen. Sie benahm sich dann vorbildlich und bot keinen Anlass mehr zum Ärger. Damit fehlte mir der eindeutige Anstoß zur Ablösung der alten Kamera.
Irgendwie war ich auch froh, die mühselige Prozedur hinausschieben zu können: Über den Stand der Technik informieren, eigene Anforderungen klar definieren, Angebote sichten, Kameras bewerten und eine auswählen, Angebote der Händler prüfen … Aber nach knapp 12 Jahren hatte ich mich jetzt doch entschlossen, mir eine DSLM zuzulegen.
Bevor ich das kleine Beschaffungsprojekt startete, ließ ich gedanklich die Zeit an mir vorbeiziehen, als ich begann etwas engagierter zu fotografieren. Wie war das noch, als ich im ersten Fotokurs mit meiner Kompaktkamera nur mitleidiges Lächeln erntete? Stur blieb ich bei meinem einfachen Werkzeug. Dann gab es in dem ersten Kurs einige Überraschungen.
Seit 2007 versuche ich richtig zu fotografieren, was immer das bedeutet. Jedenfalls will ich Fotos machen, mit denen ich meine Sicht auf die Welt zeige. Aber jetzt mal langsam. Bevor ich an solche hochgesteckten Ziele denke, sollte ich zunächst einmal die Technik richtig lernen.
Auf unserer Islandreise hatte ich bereits gute Gelegenheiten, meine Kompaktkamera auszuprobieren. Beim Foto mit dem Skogafoss kam seine mächtige Größe nicht heraus. Als Referenzobjekt montierte ich unser Leihauto nachträglich am PC hinein.
Die Volkshochschule München bietet sehr viele Fotokurse an. Die Palette reicht von der Einführung in die Kameratechnik bis zu mehrjährigen Fotoprojekten. Mit meinem naturwissenschaftlichen Hintergrund hatte ich mich schon etwas mit Kameratechnik befasst. Mutig überspringe ich diesen Schritt und melde mich zu einem Kurs über Bildgestaltung in der digitalen Fotografie.
Ich staune nicht schlecht, als ich bei Vorstellung der Teilnehmer sehe, dass alle (!) Teilnehmer stolz eine DSLM vorzeigen und auf mehrere Objektive hinweisen. In der Kursbeschreibung war als Voraussetzung eine digitale Kamera genannt. Ich erkläre, dass ich die Bedingung erfülle. Als der Kursleiter nachfragt, räume ich etwas verschämt ein, dass es sich um eine Kompaktkamera handelt. Entsetzt kündigt er an, die Kursvoraussetzungen deutlicher zu formulieren, also DSLRs und bestenfalls Bridgekameras zu fordern. Aber jetzt bin ich ja schon mal da und werde geduldet.
Meine Casio Ex-Z750 kam 04/2005 auf den Markt, kostete ca. 200 € und hatte 7,2 Megapixel. Super fand ich den optischen 3-fach Zoom und den Sucher zusätzlich zum 2,5‘‘ Monitor. Die Belichtungskorrektur nutzte ich intensiv. Der interne Blitz war zum leichten Aufhellen von Motiven gut geeignet. Und mit ca. 150 g hing das technische Wunderwerk locker am Handgelenk. Das einzige was aus meiner damaligen Sicht fehlte war ein Bildstabilisator.
Casio rollte mit der extrem kompakten Ex-Serie ab dem Jahr 2002 den Markt auf. Im April 2018 stellte die Firma die Produktlinie Kompaktkamera ein. Bereit drei Jahre vorher hatte Casio den Vertrieb in Europa aufgegeben.
Im nächsten Beitrag schildere ich, wie es mir mit meiner Kompaktkamera auf der ersten Fotoexkursion ergangen ist (zum Beitrag).